Ein Blech muss je nach Einsatzzweck in die entsprechende Form gebracht werden. Man kann das Blech für Röhren- oder Rinnenformen Rundbiegen. Man kann es für abgewinkelte L- oder V-Formen kanten. Damit sich keiner am Blech verletzt, kann man das Blech „Abbiegen“, um scharfe Schnittkanten zu vermeiden.
Was beim Blechkanten zu beachten ist
Es hängt von dem verwendeten Material und den Eigenschaften ab, wie leicht man das Blech bearbeiten kann. Mit einer passenden Unterlage und einem Hammer ist es relativ leicht ein Alublech zu biegen. Für ein Stahlblech braucht man wahrscheinlich eine Abkantbank und mehr Kraft. Zudem muss man folgende Faktoren bei der Vorbereitung des Werkstücks berücksichtigen:
Die Walzrichtung:
Auf der Oberfläche des Werkstücks kann man eine feine, linienartige Struktur erkennen. Diese Walzrichtung spielt beim Biegen eine wichtige Rolle. Das Blech reißt deutlich schneller, wenn man es in Walzrichtung biegt. Daher sollte es zur Walzrichtung immer quer gebogen werden.
Der Biegeradius:
Wenn man das Blech zu stark biegt, kann es unter Umständen zu Rissen oder sogar zu einem Bruch führen. Deswegen darf das Blech nur in einem bestimmten Radius gebogen werden, dem Mindestbiegeradius. Somit bleibt es weiterhin stabil. Der Mindestbiegeradius ist ebenfalls davon abhängig, aus welchem Metall das Blech ist. Falls es aus Stahl ist, beträgt der Radius etwa die Ein- bis Dreifache Blechdicke. Der Wert für Kupfer liegt bei einer 0,8- bis 1,5-fachen Blechdicke, denn es handelt sich hierbei um ein weicheres Metall. Im Hausgebrauch wird meistens mit einem 90 Grad Winkel gearbeitet.
Der Ausgleichswert:
Man muss beim Biegen des Bleches ebenfalls berücksichtigen, dass die Seiten durch das Biegen verkürzt werden. Ein Blech, dass dicker ist und viele Biegestellen hat, ist schwerer. Daher muss mehr Material eingeplant werden und der Ausgleichswert muss zur Länge addiert werden. Man kann den Ausgleichswert anhand des Biegeradius vom Blech ablesen. Diese Tabelle gibt es online oder in einer passenden Fachliteratur.
Anleitung zum Blech biegen in 3 Schritten
Bevor man mit der Blechverarbeitung beginnt, sollte man sicherstellen, dass man einen sauberen Arbeitsplatz benutzt. Man sollte außerdem die ganze Zeit Schutzhandschuhe tragen, um vor scharfen Kanten geschützt zu sein. Man braucht ein Gefühl und Erfahrung für das Werkzeug und das Material. Am besten nimmt man zuerst ein Reststück, um damit zu üben, bevor man sich an das eigentliche Blech begibt.
1. Das Werkzeuge wählen
Man benötigt Zangen, um das Blech zu biegen. Am besten legt man sich alle benötigten Werkzeuge zurecht. Wenn man nur die scharfen Enden am Blech abkanten möchte, kann man eine dementsprechende Zange verwenden. Ansonsten ist der Gummihammer die beste Wahl, denn mit ihm kann man mehr Kraft ausüben und außerdem auch große Flächen bearbeiten. Das Werkstück zerkratzt dabei nicht.
2. Das Blech fixieren
Kleinere Bleche spannt man während der Arbeit am besten in einem Schraubstock ein, damit es nicht verrutscht. Um das Blech nicht zu zerkratzen oder verbeulen, kann man eine Polsterung für die Spannbacken verwenden. Möchte man große Blechstücke biegen, verwendet man dazu am besten Rohre oder Holzbalken als Vorlage für die Form. Diese müssen mit flexiblen Schraubzwingen am Blech befestigt werden.
3. Das Blech kanten
Die dünnen und weicheren Bleche kann man meistens schon mit den Händen in die gewünschte Form biegen.
Das robuste Blech biegt man, indem man mit einem Hammer auf das Blech klopft, um es damit in die gewünschte Richtung zu biegen.
Dabei geht man immer der Länge nach und nähert sich dem Winkel langsam an. Somit wird das Werkstück nicht verzogen und es entstehen keine unschönen Falten.
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